Im September 2019 wurde das Fördergebiet „Lebendiges Quartier Schillerpromenade“ festgelegt. Es liegt im nördlichen Teil des Bezirks Neukölln und umfasst rund 44 Hektar, was ungefähr so groß ist wie 44 Fußballfelder. Hier leben circa 16.000 Personen.
Begrenzt wird das Gebiet durch den Columbiadamm/ der Flughafenstraße im Norden, der Hermannstraße im Osten, dem Anita- Berber Park im Süden sowie dem Tempelhofer Feld im Westen. Es ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Haltepunkte der U-Bahnlinie 8 sind die Haltestellen Boddinstraße und Leinestraße. Auch die S-Bahn-Station Hermannstraße ist in Laufweite.
Bestandskarte des Gebietes (hier als PDF)
Schillerpromenade Ecke Okerstraße
Das Gebiet wurde um 1900 als Wohnquartier für Besserverdienende entwickelt. Prächtige Fassaden und eine durch das Quartier verlaufende Promenade verliehen dem Wohngebiet damals ein großbürgerliches Flair. Die fünfgeschossigen Wohnblöcke entlang der Straßen wurden von 1892 bis in die 1930er errichtet. Diese Form nennt sich Blockrandbebauung. Den zweiten Weltkrieg hat die Blockrandbebauung zum größten Teil überstanden, auch wenn die prächtigen Fassaden nicht alle erhalten geblieben sind. Daher ist das Gebiet geprägt von besonders erhaltenswerter Bausubstanz.
Noch heute ist die Schillerpromenade die zentrale Achse mit einem breiten begrünten Mittelstreifen. Sie wird von der Herrfurthstraße gekreuzt, die eine weitere wichtige Straßenachse im Gebiet darstellt. Am Kreuzungspunkt der beiden Straßen liegt der Herrfurthplatz mit der Genezarethkirche. Platz und Kirche prägen das Bild des Quartiers besonders. Bei schönem Wetter ist das ein beliebter Treffpunkt.
Der Herrfurthplatz mit der Genezarethkirche
Um die historisch wertvolle Bausubstanz zu schützen, gelten für das Quartier bereits seit 1996 einige besondere gesetzliche Regeln. So dürfen zum Beispiel ohne bezirkliche Genehmigung die bestehenden Gebäude nicht abgerissen oder umgebaut werden. Auch eine veränderte Nutzung, zum Beispiel eine Gastronomie in einem ehemaligen Ladengeschäft, muss erst genehmigt werden.
Seit 2016 ist das Quartier Schillerpromenade auch Milieuschutzgebiet. Damit soll verhindert werden, dass sich die Zusammensetzung der dort lebenden Menschen aufgrund teurer Umbaumaßnahmen,Veränderungen der Wohnungsgrundrisse oder der Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen verändert. Beabsichtigte Maßnahmen zur Renovierung oder Umbau müssen genehmigt werden. Verhindert werden sollen Wertsteigerungen der Immobilien um somit höhere Mieten zu rechtfertigen.
www.berlin.de/ba-neukoelln
Festgesetzte Erhaltungsverordnungen (ErhVO)
www.berlin.de/ba-neukoelln
Milieuschutzgebiet Schillerpromenade
